THEATRE TIME CAPSULE. Ein partizipatives Theaterprojekt als Hybrid aus Workshop, Performance und Fest
ein Rechercheprojekt von Yves Regenass, in Kooperation mit dem Haus der elektronischen Künste Basel, dem ROXY Birsfelden, dem Theater im Bahnhof Graz, dem WUK Wien, dem Theater Stadelhofen Zürich und dem FFT Düsseldorf
Konzept und künstlerische Leitung
Yves Regenass
Expert:innen
Cornelia Pierstorff, Cristina Galbiati, Oliver Roth
Gestaltung und Programmierung
Simon Koschmider
Grafik und Design
Simon Koschmider
Herzlichen Dank an
Maxine Devoid, Eveline Eberhard, Katharina Germo, Nele Gittermann, Kristofer Gudmundsson, Ed Hauswirth, Sven Heier, Patricia Huijnen, Ulli Koch, Fabienne Mathis, Esther Holland-Merten, Judith Rauser, Christoph Rech, Marcus Rehberger, Kathrin Walde, Roman Weishaupt
Im Rechercheprojekt THEATRE TIME CAPSULE ist Yves Regenass der Frage nachgegangen, wie Theater – das Corona-bedingt nicht stattfinden darf – in der Gegenwart erarbeitet, aber erst in der Zukunft aufgeführt werden kann. Inspiriert von Elisabeth Bronfens Strategie des Crossmapping stellte er sich die Frage, wie die einschlägigen Besonderheiten der Zeit konserviert und für ein Publikum in der Zukunft zum Erkenntnisgegenstand werden kann.
Entstanden ist die Konzeption für Performances, die im Jahre 2040 zur Aufführung gebracht werden sollen. Das partizipative Theaterprojekt besteht dabei aus drei Teilen, die von einem interdisziplinären Produktionsteam geplant und durchgeführt werden: Einem Workshop, einem Send-off-Fest und einer Performance in der Zukunft.
Für jedes der Teile entsteht im Rahmen des Projektes ein Skript, das die entsprechenden Abläufe regelt. Das Design des Workshopskriptes bestimmt, auf welche Weise Material für die theatrale Zeitkapsel gesammelt wird. Der Workshop unter der Leitung des Produktionsteams findet in einer zwölfköpfigen Gruppe mit ganz bestimmten Pandemie-Erfahrungen statt: Es trifft sich eine Person, die während der Pandemie
… schwanger geworden ist
… eine Entscheidung fürs Gemeinwesen getroffen hat.
… jemanden für immer verloren hat.
… viel Geld verdient hat.
… irgendwo länger stecken geblieben ist.
… sich glücklich geschätzt hat.
… einen grossen Traum verwirklicht hat.
… Kompromisse gemacht hat.
… eine neue Sprache gelernt hat.
… den Job gewechselt hat.
… sich verliebt hat.
… das Internet neu entdeckt hat.
Während des Workshops entsteht ein Inszenierungsskript in Form einer Anleitung. Diese wird zusammen mit dem zur Durchführung benötigten Material weggepackt und versiegelt und am Tag des Send-offs in einem öffentlichen, inszenierten Fest in die Zukunft geschickt.
Die so entstandenen Zeitkapseln werden 120 Jahre nach Pandemiebeginn in einer Zuschauer:innengruppe geöffnet und gemäss Anleitung kollektiv zur Aufführung gebracht. Um das möglich zu machen, werden verschiedene Erinnerungsstrategien installiert…
Die Rechercheergebnisse und das Konzept für die theatrale Zeitkapsel wurden in einem von Simon Koschmieder gestalteten Schuber festgehalten. Darin befindet sich ein Konvolut – eine Sammlung aller Dokumente die das Projekt abgeworfen hat, die Dokumentation von Material, das über die Webseite www.theatre-time-capsule.com gesammelt wurde (einem Zwischenschritt des Rechercheprojektes), eine Broschüre mit der Erläuterung des Konzeptes, sowie eine Anleitung, die Informationen über alle Bestandteile liefert.
Wer sich die Dokumentation des Konzeptes genauer anschauen möchte, kann sich eine entsprechende PDF-Datei mit dem Vermerk „Zeitkapsel-Konzept“ via info@yvesregenass.ch zukommen lassen.
Mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und dem Fachausschuss Tanz und Theater BL/BS.
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