Enjoy Racism

von Thom Truong
in Koproduktion mit
dem Fabriktheater Rote Fabrik
und dem ROXY Birsfelden

Konzept und Regie

Monika Truong, Thom Reinhard

Perfromance

Ntando Cele, Mbene Mwambene, Monika Truong, Pema Shitsetsang, Maurice Moises

Dramaturgie

Yves Regenass

Szenografie

Susan Wäckerlin,
Matthias Werner

Video

Oliver Eckert

Lichtdesign

André Donzé

Regie- und Produktionsassistenz

Yan Balistoy,
Antoinette Ullrich,
Isabell Heinrich

Produktion

Verein Overseas

Fotos

Linda Pollari

Das Schweizer Regieduo Thom Truong lädt das Publikum zu einem performativen Experiment ein. Unter den Bedingungen des Theaters entsteht eine Gemeinschaft, die Menschen aufgrund einer einzigen Eigenschaft diskriminiert. So sollen die Zuschauer:innen aus ihrer Komfortzone gelockt werden und sich mit ihren eigenen Privilegien auseinandersetzen. Denn die Tücke solcher Sonderrechte besteht gerade darin, so selbstverständlich zu erscheinen, dass sie ihren Inhaber:innen oftmals nicht bewusst sind.

Die Moderatorin Marie Caroline Blanche führt durch den Abend wie durch ein Wohltätigkeitsdinner. Die Zuschauer werden umsorgt: Apéro riche inklusive Sektchen für alle. Nicht ganz für alle, für die Braunäugigen nicht. Das Publikum wird nämlich nach der Augenfarbe voneinander getrennt: Menschen mit einer blauen Iris erleben die Vorstellung anders als diejenigen mit einer braunen. Sie halten sich in verschiedenen Räumen auf, werden gegeneinander ausgespielt, erleben Machtdemonstrationen, Demütigungen, Mitbestimmung und Privilegien – je nach Zuordnung.

Dieses interaktive Stück geht an die Substanz, weil es auch einem aufgeklärtlinksliberalen Kulturpublikum an keiner Stelle erlaubt, sich in der eigenen Überzeugung – „Wir sind die Guten, ihr die Bösen“ – einzurichten. Rassismus und Privilegien werden in diesem theatralen Setting auf ebenso spielerische wie schmerzhafte Art und Weise erlebbar. Es ist eine radikale Erfahrung für die Zuschauer:innen, einer Situation ausgeliefert zu sein, die weltweit für viele Menschen der Normalzustand ist und deren Alltag ausschließlich an phänotypische, äußerliche Merkmale geknüpft ist.

Die Zuschauer:innen werden mit den Gesetzen der Willkür, des vergeblichen Widerstands, der Sprachlosigkeit und Ohnmacht konfrontiert – und auch im Hinblick auf die eigene Tendenz, eine Situation lieber auszuhalten als sie zu verlassen.

Gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, SoKultur Lotteriefonds Kanton Solothurn, Paul Schiller Stiftung

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25./27.-29./31.10.2016

Fabriktheater, Rote Fabrik Zürich

17.-19.11.2017

ROXY Birsfelden

21.-23.6.2018

Impulse Festival, Ringlockschuppen, Mülheim an der Ruhr, Deutschland

28.-30.6.2018

Fabriktheater, Rote Fabrik Zürich

3.-5.11.2018

Festival Politik im Freien Theater, Kammerspiele München, Deutschland